Sonntag im Schatten der Fördertürme
Bei bestem Wetter bot sich am Sonntag 7. August 2022 auf dem Gelände der Zeche Westfalen dem ausdauernden und höhenangstfreien Treppenbesteigern eine fantastische Aussicht auf die Wersestadt. Das war allerdings nicht die einzige Attraktion, die der emsige Förderverein zu diesem Anlass aufbot. Zusammen mit dem „Sattelfest“ – der Veranstaltung rund ums Fahrrad - gab es viel zu entdecken. Den Auftakt machten pünktlich um 12 Uhr Bürgermeister Dr. Alexander Berger, Hermann Huerkamp, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Westfalen mbH, und Fabian Recker, Vorsitzender des Fördervereins.
Dr. Alexander Berger begrüßte die zahlreich erschienenen Bürger und übernahm anschließend die Siegerehrung des Stadtradelns. „Es wird nach einer so langen Coronazeit ohne Veranstaltungen Zeit ein schönes Sommerfest zu veranstalten", so Fabian Recker. Auch Hermann Huerkamp begrüßte die Anwesenden, stellte das Tagesprogramm vor und machte noch mal auf die Weiternutzung der Machienenzentrale aufmerksam. “Wir suchen immer noch Ideen und Interessenten für eine Nachnutzung der leer stehenden Gebäude”, so Huerkamp und wünschte allen ein schönes Sommerfest.
Das war zugleich der Auftakt des Volksradfahren mit einem Zwischenstopp in Dolberg. Viele Radfahrer nutzten die Gelegenheit, sich sportlich zu betätigen und begaben sich auf die 18 bzw. 30 km-Strecke. Der ADFC (Allgemeiner deutschen Fahrradclub), bot unter anderem eine Fahrrad-Codierungen als Diebstahlschutz an. Das Angebot sein Fahrrad in der Fahrradwaschanlage zu reinigen nahmen viele Fahrradfreunde an. Ahlens Mobilitätsmanager Lukas Ossenbrink begleitete die ADFC-Ortsgruppe und Informierte die zahlreichen Interessenten über das Thema Verkehr und Mobilität. Vor Ort waren zudem die lokalen Zweiradhändler, die zahlreiche Gespräche mit Kaufinteressierten führten und sogar die obligatorischen Probefahrten waren möglich.
Musiklisch wurde das Fest stilgerecht von der Bergkapelle Ost über 2 Stunden begleitet, die zur Freude der vielen Besuchern zum Abschuss auch das Steigerlied spielten. Ab 16 Uhr übernahmen dann das Duo Frank und Martin das musikalische Programm und begeisterten mit Gitarrenmusik und Gesang, gespielt wurden beliebte und bekannte Coverversionen, von den Beatles bis hin zu Neil Young.
Eine Hüpfburg, das städtische Spielmobil und die Besteigung des Förderturms von Schacht 1, ein Kreativmarkt, Führungen durch die Maschinenzentrale, ein Stand der Pfadfinder mit Würstchen und Nackensteak, Eis und nicht zu vergessen das üppige Kuchenbüfett lockten viele Hunderte Menschen auf das Gelände. Die Jugendfeuerwehr Ahlen lies die Kinderherzen höherschlagen, denn die durften Löschübung an einem brennenden Haus unter fachkundiger Anleitung vornehmen.
Erstmalig war Stefan Hoppe mit seiner „Valentino Puppenbühne“ dabei. Kinder und auch Erwachsene waren begeistert und haben sich dann anschließend an seiner Zuckerbude mit Popcorn und weiteren Süßigkeiten den Tag versüßt. Wer die 200 Stufen vom 40 m hohen Förderturm nicht wieder hinunter gehen wollte, hatte die Gelegenheit, sich von dem Rockvibes Profis abseilen zu lassen. Das trauen sich dann erstaunlich viele Besucherinnen und Besucher. "Das gibt es nur ganz selten in der Welt", so Gary Bilton einer der Geschäftsführer von Rockvibes, dem Betreiber der Kletterhalle.
Mit Horst Schulte, ehemaliger Leiter des Stadtplanungsamtes, ein Mann der ersten Stunde der Zechennachnutzung. machten sich viele Besucher auf den Weg, das Zechengelände zu erkunden und es besser kennenzulernen. “Ich habe heute sehr viel Neues über die ehemalige Zechen erfahren”, so ein Teilnehmer der Führung. Starkes Interesse weckten auch die Kurzführungen von Hermann Huerkamp und Peter Przyluczky durch die zurzeit noch nicht entwickelte Maschinenzentrale, das ehemalige Herzstück von Westfalen.
Was war hier früher? Was könnte hier künftig sein? Diese beiden Fragen wurden mit den Teilnehmern erörtert. Ein Highlight war die Oldtimerparade. Fachkundig wurde diese von Peter Schniederjürgen moderiert. Als erstes fuhren die Oldtimertraktoren des Dolberger Schlepperstammtischs vor. Hanomag, Deutz, Fendt und ein uralter Lanz-Bulldog-Traktor haben die Zuschauer begeistert. Danach waren es die guten alten ehemaligen Alltagsautos von Ford, Opel, VW und weiteren anderen amerikanischen Marken zu sehen. Es waren ca. 50 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die das Großereignis auf der ehemaligen Zeche Westfalen ermöglicht haben. „Ich bin sehr zufrieden“, freut sich Fördervereinsvorsitzender Fabian Recker über einen gelungenen Neustart des Festes nach zwei Jahren Zwangspause und am Ende waren sich die Besucher ebenfalls einig, „ ein gelungenes Fest, nächstes Jahr lohnt sich sicherlich wieder ein Besuch".
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